Nur 34 Mal stand Jonjoe Kenny für den FC Schalke 04 auf dem Platz. Und dennoch waren Fans und Verantwortliche gleichermaßen enttäuscht, als der Engländer nach der Leihsaison 2019/2020 zum FC Everton zurückkehrte.
„Schalke war damals wirklich alles für mich, die Fans haben mich so schnell akzeptiert und ich werde dafür immer dankbar sein“, erklärte Kenny nun in einem Interview mit Transfermarkt.de. In Gelsenkirchen wurde er aufgrund seiner leidenschaftlichen Art zum Publikumsliebling, steuerte zudem in 31 Bundesligapartien zwei Tore und drei Vorlagen bei.
Ich denke, um bei einem Verein erfolgreich Fußball zu spielen, muss man immer auch verstehen, was diesen Verein ausmacht.
Jonjoe Kenny
Sportvorstand Jochen Schneider sagte damals, dass er als Spieler und Mensch zu Schalke passe. Wieso, ist klar. „Ich glaube, dass ich die Mentalität verstanden habe und auch bestmöglich versucht habe, Deutsch zu lernen. Ich bin viel durch die Stadt gelaufen, um mehr über die Geschichte von Schalke zu lernen. Ich mag die Historie der „Malocher“ und deren Mentalität, es hat einfach zu meiner Persönlichkeit gepasst“, sagte Kenny und betonte: „Ich denke, um bei einem Verein erfolgreich Fußball zu spielen, muss man immer auch verstehen, was diesen Verein ausmacht.
„Ich wäre gerne bei Schalke geblieben"
Jonjoe Kenny
Nichtsdestotrotz ging Kenny 2020 zurück zum FC Everton. Der Verein, wo der mittlerweile 24-Jährige das Fußballspielen erlernte. „Es war tatsächlich ein schwerer Moment für mich", erinnerte sich der 16-fache englische U21-Nationalspieler, der Gelsenkirchen als eine „zweite Heimat“ beschreibt.
In die Gespräche über seine sportliche Zukunft habe er sich damals allerdings nicht zu sehr eingemischt. Trotzdem: „Ich wäre gerne bei Schalke geblieben, allerdings hat sich seit meinem Abgang auch vieles verändert.“
Beim FC Schalke, bei dessen Abstieg Kenny „geschockt und niedergeschlagen war“, aber auch bei ihm. Nach einer insgesamt enttäuschenden Leihe bei Celtic Glasgow, ist er seit dem Sommer wieder beim FC Everton. Mehr oder weniger. Nur zehn Minuten stand er in dieser Saison auf dem Platz. „Ich hasse es, nicht spielen zu können, und es macht mich derzeit auch wahnsinnig, nicht auf dem Platz zu stehen“, gesteht er.
Sollte dies bis "zu einem gewissen Zeitpunkt beim Heimatverein nicht möglich sein", müsse man als Profifußballer auch bereit sein, für seine Entwicklung "einen anderen Weg zu gehen". Im Sommer hat er dazu die Möglichkeit, dann läuft sein Vertrag aus.
Auch eine Rückkehr in die Bundesliga wäre dann eine Option. „Auf jeden Fall“, betonte der Defensivmann. „Ich denke, dass meine Art, Fußball zu spielen, sehr gut in die Bundesliga passt.“ Vielleicht sogar auf Schalke? "Ich hoffe wirklich, dass Schalke dahin zurückkommt, wo der Verein hingehört, und wieder in den größten Wettbewerben spielt", sagte Kenny, der zumindest eins garantieren kann: "Der Klub wird immer einen Platz in meinem Herzen haben.“